„Digital-AfA“: Geän­der­te Nut­zungs­dau­er von Com­pu­ter­hard­ware und Software

In Zei­ten fort­schrei­ten­der Digi­ta­li­sie­rung, ins­be­son­de­re auch in der anhal­ten­den Corona-Pandemie, unter­stützt die Poli­tik ent­spre­chen­de Inves­ti­ti­ons­maß­nah­men digi­ta­ler Tech­no­lo­gien. Vor die­sem Hin­ter­grund stellt das BMF in sei­nem am 26.02.2021 ver­öf­fent­lich­ten Schrei­ben die Vor­aus­set­zun­gen der ab 01.01.2021 gel­ten­den „Digital-AfA“ vor.

Danach kann für Com­pu­ter­hard­ware sowie Betriebs- und Anwen­der­soft­ware gewählt wer­den, ob eine betriebs­ge­wöhn­li­che Nut­zungs­dau­er von bis­her drei Jah­ren oder von nun­mehr nur noch einem Jahr zu Grun­de gelegt wer­den soll.

Das BMF rech­net der Com­pu­ter­hard­ware u.a. die fol­gen­den Wirt­schafts­gü­ter zu:

  • Com­pu­ter, z.B.: Note­book, Tablet, Sla­te, mobi­ler Thin-Client
  • Sta­tio­nä­re oder mobi­le Workstation
  • Docking­sta­ti­on
  • Ein­ga­be­ge­rä­te, z.B.: Tas­ta­tur, Maus, Scan­ner, Kame­ra, Mikro­fon, Headset
  • Exter­ne Spei­cher, z.B.: Fest­plat­te, DVD-/CD-Laufwerk, Flash Spei­cher, Streamer
  • Aus­ga­be­ge­rä­te, z.B.: Bea­mer, Plot­ter, Moni­tor, Drucker

Unter Betriebs- und Anwen­der­soft­ware ver­steht das BMF alle Pro­gram­me zur Daten­ein­ga­be und ‑ver­ar­bei­tung. Dazu gehö­ren neben Stan­dard­an­wen­dun­gen auch indi­vi­du­el­le Anwen­dun­gen wie ERP-Software, Soft­ware für Waren­wirt­schafts­sys­te­me, zur Unter­neh­mens­ver­wal­tung oder zur Prozesssteuerung.

Die Neu­re­ge­lung kön­nen grund­sätz­lich alle Unter­neh­men für nach dem 31.12.2020 enden­de Wirt­schafts­jah­re bean­spru­chen. Dar­über hin­aus kann der im Ver­an­la­gungs­zeit­raum 2021 noch bestehen­de Rest­buch­wert bereits zuvor ange­schaff­ter oder her­ge­stell­ter digi­ta­ler Wirt­schafts­gü­ter des Betriebs­ver­mö­gens voll abge­schrie­ben wer­den. Für Wirt­schafts­gü­ter des Pri­vat­ver­mö­gens gel­ten die neu­en Rege­lun­gen ab dem Ver­an­la­gungs­zeit­raum 2021.

Bei dem BMF-Schreiben han­delt es sich um eine Ver­wal­tungs­an­wei­sung, die grund­sätz­lich ihren Anwen­dungs­be­reich aus­schließ­lich im Steu­er­recht findet.

Im Han­dels­recht ist ins­be­son­de­re bei auf­wän­dig gestal­te­ten indi­vi­du­el­len ERP-Systemen wei­ter­hin auf die vor­aus­sicht­li­che (betriebs­in­di­vi­du­el­le) plan­mä­ßi­ge Nut­zungs­dau­er abzu­stel­len. Bei kon­kre­ten Fra­gen ste­hen wir Ihnen ger­ne zur Verfügung.