BMF: Vor­läu­fi­ge Fest­set­zung von Zin­sen auf Steuerzahlungen

Der Bun­des­fi­nanz­hof (BFH) hat dem Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt (BVerfG) die Fra­ge der Ver­fas­sungs­mä­ßig­keit des Zins­sat­zes von 0,5 % pro Monat für Steu­er­nach­zah­lun­gen vor­ge­legt. Eine Ent­schei­dung des BVerfG steht bis­her noch aus. Mit BMF-Schreiben vom 2. Mai 2019 hat das Bun­des­mi­nis­te­ri­um der Finan­zen auf die­se Zwei­fel an der Ange­mes­sen­heit des Zins­sat­zes reagiert indem es die Vor­läu­fig­keit der Fest­set­zung von Zin­sen nach § 233 AO in Ver­bin­dung mit § 238 Abs. 1 Satz 1 AO ange­ord­net hat. Damit erfol­gen sowohl die erst­ma­li­ge Fest­set­zung von Zinsen,in denen der Zins­satz in Höhe von 0,5 % pro Monat Anwen­dung fin­det, als auch geän­der­te oder berich­tig­te Zins­fest­set­zun­gen künf­tig vor­läu­fig. Im Fal­le einer ent­spre­chen­den Ent­schei­dung des BVerfG wird dann eine Auf­he­bung erfol­gen, auch wenn der betrof­fe­ne Bescheid im Übri­gen bestands­kräf­tig gewor­den ist. Ins­be­son­de­re ist hier­bei zu beach­ten, dass auch Ände­run­gen zu Unguns­ten der Steu­er­pflich­ti­gen vor­ge­nom­men wer­den könn­ten. Von einer Ände­rung zu Unguns­ten wären ins­be­son­de­re Fäl­le betrof­fen, in denen Steu­er­erstat­tungs­zin­sen in Höhe von 0,5 % pro Monat fest­ge­setzt wur­den und das BVerfG rück­wir­kend einen gerin­ge­ren Zins­satz für ange­mes­sen erach­tet. Die zu hoch erstat­te­ten Beträ­ge wür­den dann von der Finanz­ver­wal­tung zurückgefordert.
oder Ände­rung aller Zins­fest­set­zun­gen mit Vor­läu­fig­keits­ver­merk von Amts wegen.